„ESO“ COMMUNITY-SPOTLIGHT – MARIAS FARBENFROHE „ESO“-CARTOONS

Du hast großartige Illustrationen vieler verschiedener Spiele angefertigt. Was inspirierte dich dazu anzufangen, Charaktere und NSCs von „The Elder Scrolls Online“ zu zeichnen?^

Oh, vielen Dank! Um ehrlich zu sein, liebe ich es einfach, Charaktere zu entwerfen, und unabhängig davon, ob ich sie weiterentwickle oder als Entwurf belasse, macht es für jeden Künstler oder Schreiberling immer Spaß, mit der Gestaltung und Persönlichkeiten herumzuspielen.

ESO bietet mir so viele Möglichkeiten, was ich mit meinen Charakteren anfangen kann. Zunächst dachte ich nicht, dass ich einmal so viele haben werde, wie ich jetzt im Repertoire habe, doch während ich immer mehr spielte, meinte ich ständig: „Oh, ich will auch einen Charakter haben, der ein Kriegswappenträger ist!“ oder „Ich muss unbedingt noch einen Psijik-Charakter machen!“ In dieser Hinsicht bietet das Spiel so viele Freiheiten, denn es gibt unendlich abwechslungsreiche Rüstungsstile, Kostüme, Begleiter und Reittiere. In Verbindung mit der Charaktererstellung inspiriert mich das zu all den neuen Charakteren und zu Experimenten mit Designs, Themen und Persönlichkeiten.

Du zeichnest die Charaktere aus „ESO“ häufig in lustigen Situationen und bei quirligen Aktionen, wie etwa bei deinen neuen Illustrationen am Strand von Sommersend. Weshalb bereitet es dir solche Freude, die Charaktere in so verspielte Szenerien zu stecken?

Ich liebe die Erzählungen in ESO wirklich sehr, dazu gehören sowohl die lustigen Episoden als auch die schwierigen Themen. Deshalb möchte ich mir manchmal einfach die unbeschwerteren Szenarien vorstellen, besonders wenn ich gerade einen emotional aufwühlenden Plot wie den von Summersethinter mir habe. In Fankreisen ist es weit verbreitet, dass man alternative Universen entwirft, in denen nichts Böses passiert und alle glücklich und zufrieden sind.

Das mag ziemlich albern sein, stellt aber trotzdem eine nette Art und Weise dar, wie man Charaktere erkunden kann. Und nichts macht so viel Spaß wie die ganze Riege der Hauptcharaktere einen schönen Tag am Strand verbringen zu lassen! Mir persönlich schenken diese Cartoons sehr viel Ruhe und ich fühle mich einfach besser, wenn ich darüber nachdenke, wie meine Lieblingscharaktere ganz normale und unsinnige Dinge tun, als hätten sie einen Tag frei und müssten sich nicht über all die ernsten Weltuntergangsszenarien sorgen, die sie im Alltag plagen.

Wie würdest du deinen Stil als Künstlerin charakterisieren, wovon ist er beeinflusst?

Hm, Fans traditioneller Disney- und Dreamworks-Animationen wissen sofort, was meine Kunst beeinflusst. Zwar bin ich stark vom alten 2D-Zeichentrick inspiriert, wie bei jeder Kreativen fließt aber auch ein Gutteil meines eigenen Spürsinns in meine Kunst ein. Ich wollte eben immer wissen, wie meine Lieblings-Spiele und -Charaktere im 2D-Animationsstil aussehen würden, als wären sie Teil eine Zeichentrickfilms aus den 90ern.

Ich liebe es, wenn die Menschen mir Kommentare hinterlassen wie „Kaum zu fassen, dass ich Vivec in Disney-Stil zu sehen bekomme.“ Dadurch habe ich wirklich das Gefühl, etwas Neues zur Community beisteuern zu können.

In letzter Zeit hast du dich auf den Uhrwerkgott Sotha Sil konzentriert, aber auch schon seinen Tribunalkollegen Vivec illustriert. Was ist für dich das Faszinierende an den dunkelelfischen Halbgöttern?

Mir waren die klassischen „Elder Scrolls“-Spiele und ihre Geschichten nicht vertraut, bevor ich angefangen habe, ESO zu spielen, sodass die Erzählungen rund um das Tribunal für mich neu und aufregend waren. Ich habe im Zuge der Morrowind-Erweiterung angefangen, ESO zu spielen, was bedeutet, dass das Erste, was ich tat, war, Vivec und der Bevölkerung Vvardenfells zu helfen.

Unsere ersten Erlebnisse in einem Spiel sind für uns alle besonders prägend, wenn alles noch ein wenig furchteinflößend und spannend ist – so ging es mir während des Erzählstrangs von Vvardenfell. Es war lustig und geheimnisvoll, einschüchternd und verblüffend – so wuchs mein Interesse am Tribunal.

Außerdem muss ich noch darauf hinweisen, dass meine Liebe zu Sotha Sil von der Tatsache herrührt, dass Clockwork City mein Lieblings-DLC ist – ich liebe einfach alles daran.

Werden wir irgendwann auch Almalexia sehen?

Ich habe Almalexia bereits gezeichnet; auch wenn das auf Grundlage ihrer klassischen Figur und Erscheinung geschah, weil mir noch gar nicht bewusst war, dass sie in ESO auftaucht. Man kann wohl sagen, dass ich mich ihrem Charakter immer mehr verbunden fühle und sie in Zukunft GANZ VIEL zeichnen werde, damit sie mit den Werken, die ich von ihren Götterkollegen angefertigt habe, gleichziehen kann.

Du hast dich auch mit einigen Mitgliedern des Psijik-Ordens beschäftigt, unter anderem Valsirenn. Was reizt dich an den Mitgliedern des Ordens und ihrer Ästhetik?

Der Psijik-Orden gehört zu den wenigen Aspekten, die bei mir hängengeblieben sind, seit ich vor Jahren zum ersten Mal The Elder Scrolls V: Skyrim gespielt habe. Ihn umgab so ein bestimmtes Gefühl der Rätselhaftigkeit und des Wohlwollens, und obwohl er nur kurz auftauchte, wollte ich immer schon mehr über ihn erfahren. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie aufgeregt ich war, als ich erfuhr, dass wir seine sagenumwobene Insel sehen und dem Orden sogar beitreten können werden!

Aus künstlerischer Sicht liebe ich die Psijiker schlichtweg, wie sie in „Summerset“ auftreten. Die ganze Wasser-Ozean-Thematik und die Inspiration aus Korallenriffen und Muscheln ist sehr erfrischend. Das ist so angenehm, das zeichne ich einfach gern. Dadurch machte mir der Charakter Valsirenns auch so viel Spaß, denn er ist sehr einnehmend und anmutig.

Wie bist du zu „ESO“ gekommen? Und was für einen Charakter spielst du?

Ich habe ESO zu Weihnachten geschenkt bekommen, also fing ich kurz darauf an, es aktiv zu spielen – und war ganz schnell wie gefangen. Ich habe schon vorher MMORPGs gespielt, also war mir das Konzept vertraut, aber ESO bot viel Neues, an das ich mich gewöhnen musste und das für sich genommen schon spannend und amüsant war.

Persönlich spiele ich vorrangig Verteidiger. Ich liebe es, mit meinem Main in Verliesen und Prüfungen zu tanken. Sie ist eine khajiitische Drachenritterin namens Shi'rava. Aber ich habe auch einen Charakter für jede Rolle und Klasse, auch wenn ich bei denen noch viel lernen muss.

Erzähl uns etwas über dein Vorgehen. Wie entwickelt sich eine Idee zu einem fertigen Kunstwerk?

Für gewöhnlich inspiriert mich eine Szene, eine lustige Situation, eine Dialogzeile oder sogar ein Musikstück, das etwas mit meinen Lieblingscharakteren zu tun hat. Dann denke ich mir ‚Das muss ich zeichnen, die Leute müssen das sehen!' – und dann nimmt das Ganze seinen Lauf.

Größtenteils beschäftige ich mich mit digitaler Kunst, also beginne ich mit einer groben Skizze und den Charakteren, um die Bewegung des Charakters, die Atmosphäre und das Licht festzuhalten, aber vor allem, um die Persönlichkeit desjenigen einzufangen, den ich zeichne. Es folgt eine sauberere Studie mit anatomischen Details, bevor es mit Linienführung und den Deckfarben weitergeht.


Die Kolorierung ist ein ziemlich entspannter Prozess, auch wenn er oft etwas länger dauert. Ich weiß, sobald ich damit fertig bin, wird das Kunstwerk mehr nach dem aussehen, was ich mir vorgestellt habe, und ich kann mich dem coolen Teil widmen, in dem ich mit Schatten herumspiele, um die richtige Atmosphäre zu schaffen.

Am Ende nehme ich noch ein paar letzte Änderungen vor, damit die Zeichnung lebendiger wird – und voilà! Ob ich dafür vierzig Minuten oder mehrere Stunden brauche: Jedes Mal bin ich zufrieden, wenn ich mir eine fertige Zeichnung anschaue und sie den Leuten zeige, denen sie (hoffentlich) ebenso viel Freude bereitet wie mir.

Wie hast du dein Handwerk im Laufe der Jahre verfeinert? Hast du Tipps für Künstlerkollegen, wie sie ihre Fertigkeiten verbessern können?

Das meiste habe ich mir selbst beigebracht und kann nur schwer objektiv sagen, wie ich mich entwickelt habe, doch ich lese immer wieder, dass sich meine Kunst in den Jahren verbessert hat, was mich jedes Mal überrascht. Meinen Kollegen kann ich sagen: Es klingt nach einem Klischee, aber zeichnet einfach, was das Zeug hält. Selbst wenn ihr das Ergebnis nie jemandem zeigt, selbst wenn es affig ist, zeichnet einfach weiter, wonach euch der Sinn steht.


Es muss nicht perfekt sein. Bei Kunst geht es darum, seine Gedanken und Gefühle auszudrücken, und ganz gleich, was ihr zeichnet, ihr habt etwas Neues geschaffen, das es vorher noch nicht gab, etwas, das nur ihr vorweisen könnt, und das ist die ganze Magie dahinter. Zeichnet, so viel ihr könnt, kritzelt sinnlos vor euch hin, baut Referenzen ein, schaut euch andere Arbeiten und Künstler an, die euch inspirieren, und vertraut mir: am Ende zahlt es sich aus.

Wo finden Fans mehr von deinen Werken?

Das meiste, was ich mache, poste ich auf Tumblr, da mir dort das sehr nützliche und einfache Tag-System gefällt. Darüber hinaus kann ich bloggen und anpassen, wie die Menschen meine Kunst zu sehen bekommen. Ich stelle meine Arbeiten oft auch auf DeviantART, vor allem für Leute, die noch nicht so Tumblr-affin sind und eine klassische Kunst-Präsentations-Website bevorzugen.

Ein ganz großes Dankeschön an Maria, dass sie uns an ihrer Kunst und ihrer Geschichte hat teilhaben lassen! Behaltet ihre Arbeiten auch in Zukunft im Auge – wir sind gespannt, welchen Charakter sie als Nächstes zeichnet!

Falls ihr etwas Einzigartiges zu The Elder Scrolls Online hergestellt oder gesehen habt, dann schickt es uns über Twitter unter @TESOnline_DE, Instagram, Tumblr oder auf Facebook. Wir würden gern den Rest der Community von „ESO“ daran teilhaben lassen!

Quelle: Elderscrollsonline.com